Bei einer Wanderung im Frühjahr kam die Idee zum Harzer Grenzwegwandern und nach kurzer Planung ging es am letzten Donnerstag los. Insgesamt zieht sich das „Grüne Band“ auf ca. 90km durch den Harz und gilt als einer der landschaftlich schönsten Abschnitte entlang der ca. 1.400km ehemaligen deutsch-deutschen Grenze.
1. Etappe: Stapelburg – Eckertalsperre – Brocken – Dreieckiger Pfahl – Schierke (ca. 36km)
Da es logistisch am einfachsten war, startet die Tour im Stapelburg. Der Einstieg in den Harzer Grenzweg erfolgt direkt am Denkmal zur Maueröffnung am Ortsausgang. Von hier aus geht es zur ehemaligen Kuranstalt Jungborn. Mit einigen nachgebauten Licht-Luft-Häusern und rekonstruierten Eingangstore „Damenpark“ und „Herrenpark“ ein interessantes erstes Ziel. Weiter Entlang der Ecker bis zur Eckertalsperre und am Ufer aufwärts zur Rangerstation Scharfenstein für eine Stärkung vor dem Brockenaufstieg. Dank Naturradler und Bockwurst ist der Brocken schneller erreicht als gedacht. 🙂 Oben wartet dann neben einem interessanten Museum, die Teufelskanzel, dem Brockengarten auch ein Restaurant/Imbiss und ein ca. 2,5km langer Rundweg entlang der ehemaligen 3m hohen Betonmauer auf uns. Im Anschluss bringt uns der Goetheweg bis zum Dreieckigen Pfahl, der letzte Punkt auf dem Harzer Grenzweg für den ersten Tag. Von hier aus machen wir uns auf den Weg nach Schierke. Ein toller Ort in dem wir übernachten werden und der jeden km Umweg wert ist 🙂




2. Etappe: Schierke – Kaffeehorst – Gedenkstein Grenzöffnung – Freiland Grenzmuseum – Hohegeiß (ca. 21km)
Am zweiten Tag starten wir von Schierke aus zu den Mäuseklippen, die zum klettern und verweilen einladen. Über den Braunlager Fußweg geht es zum Kaffeehorst, der dann wieder auf dem Harzer Grenzweg liegt. Entlang der Bremke (ein ehemaliger Grenzbach) erreichen wir den Gedenkstein Grenzöffnung und folgen ihm auch weiter bis zum Zusammenfluss mit der Warmen Bode und noch weiter bis nach Sorge. Hier wartet das sehr sehenswerte und informative Freiland-Grenzmuseum unteranderem mit Grenzzaun, Grenztruppen-Turm und Ring der Erinnerung auf uns. Auf ca. ein Kilometer erstrecken sich die originalen Grenzsicherungsanlagen an ihrem ursprünglichen Standort. Nach einigen weiteren Kilometern kommen wir auch schon in Hohegeiß am Grenzimbiss an und nach einer Stärkung geht es ab ins Landhotel.




3. Etappe: Hohegeiß – Historische Grenzsteine – Wendeleiche – 2-Länder-Eiche – Walkenried – Bad Sachsa (ca. 26km)
Gleich am Ortsausgang stehen diverse historische Grenzsteine, die (wie viele Teile der Strecke) sehr ausführlich und informativ dokumentiert sind. Und nicht weit entfernt wartet der Dreiländerstein. Ursprünglich der Grenzpunkt zwischen dem Herzogtum Braunschweig, Königreich Preußen und dem Forstgebiet der Grafen von Wernigerode. Die Landschaft hier ist wieder ganz anders als in den vorangegangen Etappen, fast schon flach 🙂 Nach dem Ehrenplan und den Sülzhaynblick erreichen wir die Wendeleiche und wenig später die 2-Länder-Eiche. Der Punkt an dem im Frühjahr die Idee für den Harzer Grenzweg entstanden ist 🙂 In Walkenried wartet dann die Ruine des Zisterzienkloster aus dem Jahr 1127 auf einen Besuch. Eins der bedeutendsten und reichsten Klöster in Norddeutschland. Die nun letzten Kilometer wandern wir durch Karstgebiete entlang der Sachseneiche und der Sachsensteinklippen bis nach Neuhof (Bad Sachsa).






Und so endet hier eine tolle Zeit. Eine Wanderung hinweg durch unterschiedliche Landschaften, mit viel Glück beim Wetter (der einzige Regenschauer erwischt uns in Bad Sachsa und die Temperatur war mehr als angenehm zum Wandern) und vor allem mit vielen Eindrücken und dem Wunsch ganz schnell wieder die nächste (Mehrtägige-) Wanderung zu planen und natürlich auch zu starten.

