Auch im Herbst wurde fleißig durch den Harz gewandert und auch so mancher Kilometer dabei im Dauerregen und Nebel 🙂 Besonders schön waren die Wochenenden in Wernigerode, Blankenburg und Quedlinburg. Von Woche zu Woche konnte man sehen wie die Blätter immer bunter, aber auch weniger wurden.
Blick auf das Märchenschloss in Wernigerode.Oberhalb des Granestausees.Früh am Morgen hängen die Wolken noch ganz tief.Auf den Weg nach Blankenburg…Auch im Dauerregen schön: Quedlinburg.
Pünktlich zum Start der Kieler Woche geht es auch für mich nach Kiel. Es ist eher Zufall, dass ich diesen Zeitraum ausgewählt habe und bis zu meiner Ankunft in der Stadt war es mir auch gar nicht bewusst. So bin ich also grade zur Segelregatta, welche als die größte der Welt gilt, in der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins.
Mein Beweggrund war eher die Sehnsucht nach Meer, Möwen und dem typischen Ostseegeruch.
In der Kieler Innenstadt gibt es einige sehr schöne Backsteinhäuser, Kirchen und Bauten. Vieles Historische wurde jedoch im Krieg zerstört und mit Nachkriegsarchitektur und Einkaufcentern über pflastert.
Am Schlossplatz in Kiel.Unterwegs in der Altstadt…Das Kieler Rathaus.Der Wasserturm auf den Ravensberg.
Die Kiellinie entschädigt ein wenig. Restaurierte Speicher, moderne Häuserkomplexe im Backsteinlook, kleine Stadtstrände mit Bars und jede Menge Verweilmöglichkeiten wechseln sich hier ab. Und so kann man kilometerweit laufen, Kaffee trinken, Matjes essen und einfach nur in der Sonne sitzen.
Der Kieler Hafen. Und Möwen sind einfach sehr fotogen.
Das mit dem Kilometer weit laufen wurde am Samstag gleich ausprobiert und so ging es morgens bei Nieselregen am Hörn los. Entlang der Kiellinie bis zur Schleuse des Nord-Ostsee-Kanals. Eine kleine Fähre setzte mich vom Stadtteil Wik nach Holtenau über, wo der weithin bekannte Leuchtturm auf mich wartet. Weiter nach Friedrichsort und nach Schilksee. Letzteres ist der Segel-Olympia-Stützpunkt und Austragungsort einiger Kieler Woche Events. Nicht mehr weit ist es von hier aus bis nach Strande und auch der Leuchtturm Bülk ist damit fast erreicht (er war dann doch noch ein Stückchen weiter von Strande entfernt als gedacht). Es sind gut 25km bis zum Leuchtturm und noch drei weitere zurück bis zum Fähranleger in Strande. Die Stadtfähre bringt uns wieder entspannt ins Zentrum von Kiel.
Die Schleuse am Nord-Ostsee-Kanal von der Aussichtsplattform in Wik.Auf dem Nord-Ostsee-Kanal sind die Schiffe etwas größer und voll bepackt.Auch ein Gast der Kieler Woche? Jedenfalls macht er auf Segeln Lust.Leuchtturm in Holtenau. Auch sehr beliebt bei Hochzeitspaaren. Bootssteg in Schilksee. Die kleinen weißen Punkte im Hintergrund sind viele kleine Segelboote, die grade um die Wette segeln.Der Strand in Strande. Einfach entspannend, wenn der Sand so zwischen den Zehen rieselt…Der Leuchtturm Bülke, Ziel der Wanderung.
Zum Ausklang des Wochenendes konnte noch das ein oder andere Segelboot, viele unterhaltsame Möwen, aber auch der botanische Garten (ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle) und das Schifffahrtsmuseum (auch sehr interessant) bestaunt werden.
Ein toller Ausflug an die Küste und ich bin sehr glücklich ein paar Tage am Meer verbracht zu haben.
Zur Kieler Woche liegen noch ein paar mehr Segelboote am Ostsee Kai.
Übers Wochenende ging es endlich wieder zum Wandern in den Harz . Diesmal sollte der höchste Berg Niedersachsens, der Wurmberg, erwandert werden.
Idealer Ausgangspunkt ist hierfür die Stadt Braunlage. Aber ich wollte es mir nicht so einfach machen und so ging es von Braunlage aus erst einmal nach Schierke und über Ahrentsklint auf die Zeterklippe. Von hier aus weiter zum Brocken bis zum Teufelssteig, einmal runter ins Tal und dann endlich rauf auf den Wurmberg 🙂
Es hätte mit Sicherheit eine kürzere Runde gegeben, aber wahrscheinlich kaum eine Schönere 😉
Früh am Morgen hängen die Wolken noch tief am Himmel. Aber die Sonne ist auch schon da…Am Teufelssteig kann man es super dampfen sehen.Die letzten Meter bis auf dem Wurmberggipfel.Und der Blick zum Nachbarn: der Brocken.
Übernachtet wurde auch direkt in Braunlage, so dass am Abend noch Zeit blieb um endlich einmal durch das Städtchen zu bummeln, den Kurpark zu besuchen und lecker Harzer Hexensteak zu essen.
Am Sonntag ging es mit dem Auto ins nicht weit entfernte Rübeland. Der Ausgangspunkt für meine zweite Wanderung für dieses Wochenende. Es ging von hieraus einmal bis nach Elbingerode und zurück, vorbei an einem Schaubergwerk, einem Schausägewerk und zu einen der größten Tagebaugebieten der Region. Landschaftlich total anders als meine Wanderung am Sonntag, aber sehr interessant und vor allem wieder lehrreich. Und gleich zu Anfang, noch früh zeitig am Morgen, stand ein kleines Reh vor mir. Genauso so verbutzelt wie ich. Wir standen beide nur da und haben uns angestarrt und irgendwann beschlossen, dass jeder weiter seiner Wege geht. 🙂
Irgendwie sieht die Brücke nicht so aus, wie gedacht… war etwas nass am Fuß!Ein beeindruckender Tagebau. Bisschen wie ein Wimmelbild. Blick auf Rübeland mit Schienenschleifzug. Aber da es Sonntag war, hatte er Feierabend.
Da das Wetter heute doch noch besser war als angekündigt, ging es recht spontan nach Wahrenholz in den Heiligen Hain zum Heideblüte schauen. Und die Heide blüht schon sehr toll in verschiedenen Farbschattierungen zwischen hellem rosa und dunklem Purpur. Hier kann man entspannt durch die Wege spazieren und Sonne sowie Natur genießen. Und zum Montagmorgen war auch kaum was los.
Die Heide in toller Blüte. Schafstall im Heiligen Hain. Leider heute ohne Heidschnucken.Heide soweit das Auge reicht. Man könnte ewig sitzen und einfach nur die Ruhe und Natur genießen.
Und da der Spaziergang doch recht kurz war, ging es noch auf einen Abstecher nach Hankensbüttel. Hier gibt es neben einem Kloster auch einen Otter-Park. Beides lohnenswerte Ausflugsziele.
Das Kloster in Hankensbüttel kann aktuell nur mit Voranmeldung besichtigt werden. Aber auch von aussen ist es schick.Sehr entspannte Ise-Yaks in Hankensbüttel. Ihnen war es wahrscheinlich auch einfach zu warm!Einer der Bewohner des Otter-Parks in Hankensbüttel. Kurz vor der Fütterung wurden sie alle sehr aktiv 🙂
Bei einer Wanderung im Frühjahr kam die Idee zum Harzer Grenzwegwandern und nach kurzer Planung ging es am letzten Donnerstag los. Insgesamt zieht sich das „Grüne Band“ auf ca. 90km durch den Harz und gilt als einer der landschaftlich schönsten Abschnitte entlang der ca. 1.400km ehemaligen deutsch-deutschen Grenze.
Da es logistisch am einfachsten war, startet die Tour im Stapelburg. Der Einstieg in den Harzer Grenzweg erfolgt direkt am Denkmal zur Maueröffnung am Ortsausgang. Von hier aus geht es zur ehemaligen Kuranstalt Jungborn. Mit einigen nachgebauten Licht-Luft-Häusern und rekonstruierten Eingangstore „Damenpark“ und „Herrenpark“ ein interessantes erstes Ziel. Weiter Entlang der Ecker bis zur Eckertalsperre und am Ufer aufwärts zur Rangerstation Scharfenstein für eine Stärkung vor dem Brockenaufstieg. Dank Naturradler und Bockwurst ist der Brocken schneller erreicht als gedacht. 🙂 Oben wartet dann neben einem interessanten Museum, die Teufelskanzel, dem Brockengarten auch ein Restaurant/Imbiss und ein ca. 2,5km langer Rundweg entlang der ehemaligen 3m hohen Betonmauer auf uns. Im Anschluss bringt uns der Goetheweg bis zum Dreieckigen Pfahl, der letzte Punkt auf dem Harzer Grenzweg für den ersten Tag. Von hier aus machen wir uns auf den Weg nach Schierke. Ein toller Ort in dem wir übernachten werden und der jeden km Umweg wert ist 🙂
Start der Tour war das Denkmal zur Maueröffnung in Stapelburg.Die Staumauer der Eckertalsperre. Auch diese war viele Jahre geteilt. Pause vom Brockenaufstieg. Mit dabei das Gepäck für vier Tage und Verpflegung. Von allem trotzdem zu viel. Fast oben auf dem Brocken. Die letzten Meter sind schnell bewältigt.
Am zweiten Tag starten wir von Schierke aus zu den Mäuseklippen, die zum klettern und verweilen einladen. Über den Braunlager Fußweg geht es zum Kaffeehorst, der dann wieder auf dem Harzer Grenzweg liegt. Entlang der Bremke (ein ehemaliger Grenzbach) erreichen wir den Gedenkstein Grenzöffnung und folgen ihm auch weiter bis zum Zusammenfluss mit der Warmen Bode und noch weiter bis nach Sorge. Hier wartet das sehr sehenswerte und informative Freiland-Grenzmuseum unteranderem mit Grenzzaun, Grenztruppen-Turm und Ring der Erinnerung auf uns. Auf ca. ein Kilometer erstrecken sich die originalen Grenzsicherungsanlagen an ihrem ursprünglichen Standort. Nach einigen weiteren Kilometern kommen wir auch schon in Hohegeiß am Grenzimbiss an und nach einer Stärkung geht es ab ins Landhotel.
Der Eingang des Freiland Museums in Sorge. Auch die Bunkeranlage wurde erhalten und ermöglicht interessante Einblicke. Wachturm im Museum direkt neben dem Kolonnenweg.Viele Kilometer Kolonnenweg sind Teil des Wanderweges. Da weiß man wenigstens das man noch richtig ist 🙂
Gleich am Ortsausgang stehen diverse historische Grenzsteine, die (wie viele Teile der Strecke) sehr ausführlich und informativ dokumentiert sind. Und nicht weit entfernt wartet der Dreiländerstein. Ursprünglich der Grenzpunkt zwischen dem Herzogtum Braunschweig, Königreich Preußen und dem Forstgebiet der Grafen von Wernigerode. Die Landschaft hier ist wieder ganz anders als in den vorangegangen Etappen, fast schon flach 🙂 Nach dem Ehrenplan und den Sülzhaynblick erreichen wir die Wendeleiche und wenig später die 2-Länder-Eiche. Der Punkt an dem im Frühjahr die Idee für den Harzer Grenzweg entstanden ist 🙂 In Walkenried wartet dann die Ruine des Zisterzienkloster aus dem Jahr 1127 auf einen Besuch. Eins der bedeutendsten und reichsten Klöster in Norddeutschland. Die nun letzten Kilometer wandern wir durch Karstgebiete entlang der Sachseneiche und der Sachsensteinklippen bis nach Neuhof (Bad Sachsa).
Historische Grenzsteine bei Hohegeiß. Neben dem DDR-Pfeiler der älteste der Grenzsteine und nach rechts werden sie immer jünger. Auf der Strecke sieht man viele dieser Pfeiler. Nur wenige sind so gut erhalten wie dieser hier. Und es war der einzige mit Plakette. Am Dreiländerstein. Heute die Grenze zwischen Thüringen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.Sülzhaynblick nach Thüringen mit etwas Nebel und einigen Wolken. Die Zwei-Länder-Eiche. Auch sie war durch die Grenze geteilt. Das Kloster Walkenried ist eins der letzten Stopps auf dem Weg nach Bad Sachsa.
Und so endet hier eine tolle Zeit. Eine Wanderung hinweg durch unterschiedliche Landschaften, mit viel Glück beim Wetter (der einzige Regenschauer erwischt uns in Bad Sachsa und die Temperatur war mehr als angenehm zum Wandern) und vor allem mit vielen Eindrücken und dem Wunsch ganz schnell wieder die nächste (Mehrtägige-) Wanderung zu planen und natürlich auch zu starten.
Der Harzer Grenzweg inkl. der Zwischenziele. Super ausgeschildert und toll dokumentiert. Immer dem Wegweisern nach… ins nächste Abenteuer.